Summary: | Als Gesamtkomplex betrachtet, weichen die von den norddeutschen Organisten Weckmann, Reincken und Buxtehude uberlieferten Orgel- und Kammermusikwerke in vielfacher Hinsicht deutlich vom Kontext des spateren 17. Jahrhunderts ab, ohne dass gleichzeitig eine einheitliche Konzeption erkennbar ware. Dennoch fallen besonders in den Ensemblewerken gemeinsame -gelehrte- Tendenzen auf, die schon in der Vergangenheit immer wieder zu Vermutungen uber regional bedingte Entstehungsursachen fuhrten. In der vorliegenden Studie wird mit Hilfe datierbarer Werke, historischer und sozialgeschichtlicher Gegebenheiten und zeitgenossischer Zeugnisse untersucht, inwieweit gewisse sowohl in der Orgelmusik als auch in den Ensemblewerken nachweisbare Besonderheiten mit einem in den Sechzigerjahren des 17. Jahrhunderts im Hamburger Raum heftig diskutierten Meinungsstreit um die generelle Berechtigung der Orgelmusik im Lutherischen Gottesdienst zusammenhangen konnten. Denkbar ware, dass sich die Organisten, die sich im Falle einer Abschaffung der Orgelmusik in ihrer Existenz gefahrdet sahen, auf unterschiedliche Weise in Anlehnung an die zeitgenossische Musikauffassung- und -Theorie um eine Rechtfertigung der Instrumentalmusik bemuht hatten."
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