Summary: | Text- und editionsphilologische Prinzipien sind in der deutschsprachigen Romanistik äußerst rar geworden, besitzen allerdings das entscheidende Potenzial das Zirkulieren der sprachlichen Ideen im Zeitalter des Humanismus in einer neuen paradigmatischen Auseinandersetzung abzubilden. Li gesti di re Alexandro, eine italienische Übersetzung der Historiae Alexandri Magni des Quintus Curtius Rufus aus dem 15. Jahrhundert, die sich heute mit der Signatur Mscr.Dresd.Ob.47 in der Sächsischen Landesbibliothek Staats- und Universitätsbibliothek Dresden befindet, wurde 1767 erstmals im Repertorium Biblioteca degli Volgarizzatori von Filippo Argelati dokumentiert. Zwischen der Anfertigung des Kodizes und dieser ersten Erwähnung liegen 300 Jahre Manuskriptgeschichte im Dunkeln, weshalb in vorliegender Untersuchung der Text dieses 'Codex oblitus' nicht nur erstediert, sondern eine längst überfällige grundlegende Erschließung geliefert wird. Die Edition selbst wird dabei als Online-Zusatzmaterial frei zur Verfügung gestellt. Insbesondere bei der Beschäftigung mit dem 15. Jahrhundert aus romanistischer Perspektive stellt der interdisziplinäre Ansatz der Manuskriptforschung eine substantielle Forschungsleistung dar. "The Dresden manuscript Ob.47 is a completely unknown, vernacular translation of the life of Alexander by Quintus Curtius Rufus, of which only one transmission exists. The text and manuscript were written in the mid-fifteenth century in Milan, with the historian Lodrisio Crivelli named as the translator. This volume provides a comprehensive philological analysis of the artifact, accompanied by an edition that is freely available online."--Publisher's website.
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