Summary: | Ihre fluchtartige Auswanderung aus Rumanien hat sie zuletzt wieder ins Blickfeld geruckt: die Landler, jene aus Osterreich stammenden Protestanten, die man vor bald 270 Jahren nach Siebenburgen "transmigrierte", um sie dort ihren siebenburgisch-sachsischen Glaubensgenossen zu uberantworten. Doch trotz der durch engste innerdorfliche Nachbarschaft bedingten Durchmischung mit diesen haben die Landler bis zuletzt an ihrer altosterreichischen Identitat festgehalten, so dass Dialekt- und Bekleidungsschranken oft quer durch die Verwandtschaft gehen. Diesem Phanomen spurt der Sammelband in 25 vorwiegend sozialwissenschaftlichen Beitragen nach, die in ihren Ergebnissen alle weit uber den bisherigen Forschungsstand hinausgehen. Besonders hervorzuheben sind auch die authentischen Lebenszeugnisse von Betroffenen, die 1945 nach Russland deportiert wurden oder spater Fluchtversuche aus der Ceausescu-Diktatur wagten. Unter standiger Berucksichtigung der engen Einbettung der Landler in die multiethnische Nachbarschaft von Roma und Rumanen entsteht ein lebendiges Portrat dieser infolge von religioser Intoleranz einst vertriebenen Menschen, deren weiteres Schicksal bis zu seiner Einmundung in das gegenwartige Migrationsgeschehen nachgezeichnet wird.
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