Summary: | Im Zentrum der Untersuchung steht die nordwestrussische Region Pskov, die bis zu ihrer gewaltsamen Eingliederung in das Moskauer Reich (1510) eines der bedeutendsten kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Zentren Altrusslands war. Die Pskover Kirchengeschichte erweist sich in zweifacher Hinsicht als interessanter Forschungsgegenstand fur eine Regionalstudie. Zum einen ermoglichte die geographische Randlage im Nordwesten der Rus' den Stadtbewohnern schon sehr fruh Handelskontakte zum Westen und zwang zu einer aktiven Auseinandersetzung mit Andersglaubigen und fremden Einflussen, die eine eigenstandige lokale Kultursynthese hervorgebracht haben. Daruber hinaus bieten die jahrhundertelangen Bemuhungen Pskovs, die Kirchenorganisation aus der jurisdiktionellen Abhangigkeit Novgorods zu losen und einen eigenen Bischofssitz zu etablieren, reichhaltiges Anschauungsmaterial fur die Herausbildung eines kirchlich getragenen stadtischen Eigenbewusstseins.
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