Summary: | Mit dieser Arbeit wird erstmals die Hochschulpolitik der NS- und der SED-Diktatur auf der Ebene des Landes Sachsen untersucht. Am Beispiel der Universitat Leipzig, der Technischen Hochschule Dresden und der Bergakademie Freiberg wird gezeigt, wie die Autonomie von Forschung und Lehre weitgehend beseitigt wurde. Hierzu trug vor allem die Einrichtung zentraler Institutionen wie des Reichsministeriums fur Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (1934) bzw. des Staatssekretariats fur Hochschulwesen (1951) bei. Ferner wird deutlich, dass die Umsetzung der diktatorischen Personalpolitik zu einem umfangreichen Elitenaustausch fuhrte. Die Zwangsmassnahmen werden in Bezug zu herkommlichen Berufungs- und Habilitationsverfahren gesetzt. Dabei offenbaren sich auch Widerstandskrafte des akademischen Milieus, die einer umfassenden Umgestaltung der Hochschulen entgegenstanden. Eine Datenbank mit Angaben zu 1173 Professoren und Dozenten, die zwischen 1933 und 1952 in Sachsen lehrten, bildet die Grundlage dieser Studie.
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