Summary: | Noch heute entdecken wir in Koln, der grossten deutschen Stadt im Mittelalter, Relikte einer langst vergangenen Zeit: unzahlige kunsthistorisch bedeutsame Kirchen, den gotischen Bau des Gurzenich, die wehrhafte Severinstorburg und den Dom. Jene Baulichkeiten geben uns eine Idee von der Vergangenheit und werfen gleichzeitig viele Fragen auf: Welches Bild bot sich einem spatmittelalterlichen Reisenden, der die Stadt Koln zum ersten Mal betrat? Wie lebten die Menschen dort? Auf welche Art und Weise bewaltigten sie ihren Alltag? Welche Denk- und Verhaltensweisen legten sie angesichts ihrer Umwelt an den Tag? Das Buch gibt hierauf uberraschende Antworten. Denn das Bild der Stadt ist ein Bild vom Leben. Es zeigt uns den Alltag der Menschen. Deshalb wahlt die Autorin das aussere Erscheinungsbild Kolns in der Zeit zwischen 1300 und 1525 als Informationstrager. Neben der stadtischen Topographie, die sich in Holzschnitten, Kupferstichen oder Werken spatgotischer Malerei wie der Darstellung der Ursula-Legende zeigt, wertet sie auch bauliche Denkmaler wie Kirchen, Wohnhauser, das Rathaus oder Grabdenkmaler aus. Mit Hilfe dieses ungewohnlichen Ansatzes ist bisher noch keine Stadt alltagsgeschichtlich erschlossen worden. Das Buch belegt, dass ein neuer Zugang zum spatmittelalterlichen Alltag - namlich uber das Aussere einer Stadt - nicht nur moglich, sondern auch ausserst ertragreich ist.
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