| Summary: | "'Warum bin ich in diesem Schloss?' fragte sich Voltaire verzweifelt im Winter 1730, nachdem ihn Friedrich der Grosse nach Berlin gelotst hatte. Mit seiner Klage sprache er vielen anderen Schlossbewohnern aus der Seele, nicht zuletzt dem König selbst, der zwanzig Jahre vorher als Kronprinz seinem prügelnden Vater durch Desertion hatte entkommen wollen. Hildebrandt nimmt diese und andere Fluchten zum Leitmotiv für eine so fundierte wie eigensinnige Geschichte des Schlosses und verbindet sie mit einer Frage an uns Zeitgenossen: Warum wollen wir partout zurück in ein Schloss, dem fast alle seiner Bewohner immer nur entkommen wollten? Das tausend Zimmer, aber keine Seele hatte, dafür aber ein Hausgespenst als wandelndes schlechtes Gewissen der Herrschenden? Hatten nicht die Berliner schon 1448 ein besseres Gespür, als sie den ersten Burgbau durch ein Wasserflut zu verhindern suchten? Und war nicht Wilhelm II., ehe er abdankte, bereit, sein Schloss selbst kaputtzuschiessen, dreissig Jahre vor Ulbricht? Dem Hype um die Rekonstruktion, setzt Dieter Hildebrandt einen verblüffenden Rückbau entgegen - auch als Hommage zum 300. Geburtstag des Alten Fritz, der nach seinen Jugendjahren zeitlebens auf Distanz zum Schloss blieb"--Publisher's description, p. [2] of dust jacket.
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