Die mittelalterlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem /

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Bibliographic Details
Author / Creator:Werner, Wilfried, 1931-2015
Imprint:Wiesbaden : L. Reichert, 2000.
Description:lxv, 428 p., [8] of plates : col. ill. ; 30 cm.
Language:German
Series:Kataloge der Universitätsbibliothek Heidelberg ; Bd. 5
Universitätsbibliothek Heidelberg. Kataloge der Universitätsbibliothek Heidelberg ; Bd. 5.
Subject:
Format: Print Book
URL for this record:http://pi.lib.uchicago.edu/1001/cat/bib/9047218
Hidden Bibliographic Details
ISBN:3895000477 (pbk.)
9783895000478 (pbk.)
Notes:At head of title: Universitätsbibliothek Heidelberg.
Includes bibliographical references (p. xv-xxxvi) and indexes.
Description
Summary:Die Gruppe der "Codices Salemitani" umfasst insgesamt nahezu 450 Handschriften aus einem Entstehungszeitraum von etwa 1000 Jahren (800-1800). Mit ihren uberwiegend lateinischen Texten fullen sie wenigstens ansatzweise die Lucke, die in Heidelberg durch Uberfuhrung der Codices Palatini Latini nach Rom (1623) entstanden war. In Heidelberg befinden sie sich seit 1826, erworben aus dem Besitz der Markgrafen von Baden, an die das Kloster Salem (am Bodensee) mitsamt seiner umfangreichen Bibliothek im Zuge der Sakularisierung gelangte. Zum Bestand der hier beschriebenen 144 mittelalterlichen Kodizes gehoren auch zehn Bande aus der zur gleichen Zeit aufgehobenen Benediktiner-Abtei Petershausen vor Konstanz. Die Handschriften mit Salemer Besitzeintrag sind zu einem nicht unerheblichen Teil in dem 1134 gegrundeten Zisterzienserkloster selbst entstanden, das bereits gegen Ende des 12. Jahrhunderts uber ein leistungsfahiges Skriptorium verfugte. Andere sind in Tochterklostern oder in befreundeten Abteien nicht nur des Zisterzienserordens geschrieben, weitere gelangten durch studierende Monche an den Heimatkonvent. Funfzehn Stucke sind mit Sicherheit oder hoher Wahrscheinlichkeit franzosischer, ebenso viele italienischer Provenienz. Nach der thematischen Zusammensetzung nehmen erwartungsgemass die theologischen Handschriften im weitesten Sinne (Bibeln und Schriften zur Bibel, scholastische Werke, Gebetbucher, Hagiographie, Predigten, Moralia, Benediktinerregel) mit 112 Banden bzw. Faszikeln den grossten Raum ein. Die ubrigen 32 Stucke verteilen sich auf Recht, Poesie/ Rhetorik, Geschichte und Medizin. Der einzige medizinische Kodex ist die Haupthandschrift des "Hohenbergschen Regimen Sanitatis" in deutscher Sprache ("Ordnung der Gesundheit"). Sechzehn weitere Bande enthalten ausschliesslich oder uberwiegend deutsche Texte zur Mystik, zur Katechetik, zur Hagiographie, zur Geschichte und zum Recht. Auch eine deutsche Fassung der Benediktinerregel sowie mehrere Gebetbucher in deutscher oder niederlandischer Sprache sind hier zu nennen. Bemerkenswert ist die Vielfalt deutschsprachiger Texte in lateinischer Umgebung.Nicht nur die recht zahlreichen illuminierten Handschriften aus Frankreich oder die unter franzosischem Einfluss entstandenen Werke haben langst das Interesse der Kunsthistoriker gefunden, sondern es wird auch eine Reihe der in Salem geschriebenen und ausgestatteten Kodizes in ihrer kunstlerischen und kunsthistorischen Bedeutung mehr und mehr gewurdigt. Genannt seien die noch dem spaten 12. Jahrhundert angehorenden Bande mit den Psalmenerklarungen des Augustinus und die grossformatigen Bibelbande aus der Zeit um 1230, an deren Initialschmuck die Entwicklung des Oktopusmotivs - nach einer abstrakt-ornamental bestimmten Vorstufe - uber die vegetabile zur zoomorphen Phase verfolgt werden kann. Die in ihrem Bildprogramm vollig selbstandige, in den Schritten ihrer Entstehung und deren jeweiliger zeitlicher und lokaler Fixierung noch nicht hinreichend erforschte Handschrift mit Hildegards von Bingen "Scivias" ist eines der Hauptwerke des Salemer Bestandes. Sorgfaltige Fleuronnee-Initialen in Kodizes aus dem beginnenden 14. Jahrhundert beweisen das uber einen langeren Zeitraum bewahrte Niveau der Salemer Schreibschule. Deren letztes hier behandeltes Werk ist die kalligraphische Kopie der "Custodia principum" von Hand des Salemer Monchs und spateren Abts Anselm Schwab von 1501. Die Schrift - vielleicht an die der Vorlage angelehnt - nimmt Stilelemente der italienischen Rotunda auf. Die farbigen Abbildungen im Katalog beziehen sich unter anderem auf die wichtigsten der hier angesprochenen Befunde.
Item Description:At head of title: Universitätsbibliothek Heidelberg.
Physical Description:lxv, 428 p., [8] of plates : col. ill. ; 30 cm.
Bibliography:Includes bibliographical references (p. xv-xxxvi) and indexes.
ISBN:3895000477
9783895000478