Amisos bis zur römischen Eroberung 71 v. Chr. : Samsun in alter Zeit /

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Author / Creator:Keskin, Aynur.
Imprint:Hamburg : Diplomica, 2012.
Description:75 p. : ill., maps ; 22 cm.
Language:German
Subject:
Format: Print Book
URL for this record:http://pi.lib.uchicago.edu/1001/cat/bib/9959969
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ISBN:9783842890794 (pbk.)
3842890796 (pbk.)
Notes:Includes bibliographical references (p. 70-75).

Textprobe: Kapitel IV, Die Achaimeniden in Nordkleinasien: Innere Unruhen, die zu Beginn des 6. Jhr. v. Chr. ausgebrochen waren, konnten erst durch den Tyrannen von Milet Thrasybulos beseitigt werden. Als einzige ionische Stadt fiel Milet nicht an das Lyderreich, musste sich aber vertraglich an dieses binden. Mit dem Sieg des Achaimenidenkönigs Kyros über den lydischen Herrscher Kroisos im Jahre 546 v. Chr. wurde Kleinasien persisch. Somit ordnete die persische Dynastie der Achaimeniden den ganzen Raum von Nord-Kleinasien den Satrapien Armina (Armenien) und Katpatuka (Kappadokien) zu, die selbst wieder in einzelne Unterstatthalterschaften zerfielen. Wichtige Quellen sind die aus dem 5. Jahrhundert stammenden paphlagonischen Felsgräber, deren Fassaden eine eigentümliche Mischung griechischer, phrygischer, altkleinasiatischer und achämenidischer Motive aufweisen. Als sehr bedeutend gelten ebenfalls die Treppentunnel, darunter auch die Anlage bei Donalar (Süleyman) Köyü, unweit von Ta?köprü in der Provinzhauptstadt Kastamonu . Wenn wir Amisos' Gründungsjahr um 564 v. Chr. annehmen, muss sie innerhalb zwanzig Jahren in die persische Herrschaft gefallen sein, mit der die zweite bzw. kappadokische Gründung gemeint wird. Aufgrund seiner Lage westlich des Halys gehörte die wichtigste Stadt der Paphlagonier, Sinope, vor der persischen Eroberung nominell zum Lyderreich, wie Herodot I 72 berichtet: 'Die Grenze zwischen dem lydischen und medischen Reiche war nämlich der Halys, der aus dem Gebirge Armeniens durch Kilikien fließt, dann zwischen den Matienern und Phrygern, die rechts und links von ihm wohnen, sich nach Norden wendet und auf der östlichen Seite die syrischen Kappadoker abgrenzt, auf der westlichen die Paphlagonier.' Mit der Eroberung Lydiens kam Sinope, wie auch Amisos, dann an die Perser. Den lydischen Königen war Sinope nicht untertan, wie das Verhältnis zu dem persischen Reiche in dessen erster Zeit war, ist nicht bekannt. Es ist nur anzunehmen, dass sie wie sehr viele andere griechische kleinasiatische Städte an die Perser Abgaben zahlte, im Übrigen wohl autonom war und einheimischen Tyrannen gehorchte. In außerordentlichen Fällen mussten später die griechischen Städte der südlichen Pontosküste Schiffe zur persischen Flotte beisteuern, wie z. B. zum Zuge des Xerxes. Am Feldzug des Xerxes 480 v. Chr. nahmen 80 Schiffe aus dem Hellespont und dem Pontos teil, aber welche Städte aus dem Pontos, darüber schweigen die Quellen. Ob sich Sinope daran beteiligen musste, deren Einwohner für die griechischen Feldherrn nützliche Kenntnis Paphlagoniens hatten, höchstwahrscheinlich ja, wie aus dem Bericht von Xenephon herausgeht: 'Man beschloss, in Anwesenheit der Gesandten aus Sinope über die Fortsetzung der Reise zu beraten. Denn wenn man zu Fuß weiter gehen sollte, konnten, wie es schien, die Sinoper dank ihrer Kenntnis Paphlagoniens nützlich sein, wenn aber auf dem Seeweg, brauchte man die Sinoper, da sie offensichtlich allein in der Lage waren, dem Heer eine ausreichende Zahl von Schiffen zu liefern.' IV 1 Die Eroberung von Datames und die Befreiung von Alexander dem Großen Der Satrap von Kappadokien, Datames, brachte die Paphlagonier in den siebziger Jahren des 4. Jh. v. Chr. unter persischer Herrschaft, so wurde die Stadt Sinope belagert, nach dem Zeugnis der Münzen wohl auch erobert .Amisos scheint um diese Epoche wie Sinope von diesem Satrap erobert worden zu sein . Der persische Einfluss steht im 4. Jhr. v. Chr. durch die Namen persischer Satrapen auf den Münzen Sinopes außer Zweifel. Beide Städte blieben nach der Ermordung von Datames in persischer Hand offenbar bis ans Ende des Achaimenidenreiches, bis zu ihrer Befreiung zur Zeit Alexanders. Der König von Makedonien Alexander der Große überschritt die Dardanellen und besetzte 334 v. Chr. das ganze Anatolien. So fiel die pontische Region der Perser unter die Herrschaft der Makedonen, aber der König war selber nie im Pontos gewesen. Ab dieser Befreiungsaktion und Ausstattung mit einer Polis-Verfassung durch den makedonischen König wird die dauerhafte Umbenennung unserer Küstenstadt von Peiraieus, den sie von den athenischen Ansiedlern während der Expansion des Perikles im 5. Jhr. angenommen hatte, wieder in Amisos dokumentiert. Wie auf den alten Münzen zu sehen ist, war Amisos während der zehnjährigen Herrschaft Alexander des Großen eine freie Stadt. Excerpted from Amisos Bis Zur Römischen Eroberung 71 V. Chr: Samsun in Alter Zeit by Aynur Keskin All rights reserved by the original copyright owners. Excerpts are provided for display purposes only and may not be reproduced, reprinted or distributed without the written permission of the publisher.