Summary: | Die Publikation widmet sich den eigentümlichen Bildwelten Andreas Schulzes im Gesamtwerk des Künstlers von den 1980er Jahren bis heute. Schulze fühlt sich nicht von der Aufgabe zu gegenständlicher Genauigkeit und Wirklichkeitsnähe entbunden. Im Gegenteil, keiner seiner Zeitgenossen hat ein so eindringliches Wirklichkeitsdetail wie Schulze, ohne Pedanterie, manchmal allerdings nicht ohne eine gewisse ironische Komponente. Sein Werk umfasst stilisierte Landschaften ebenso wie Interieurs und Stillleben, ohne dass Schulze seine Motivwelten klar abgrenzen oder in irgendeiner Weise hierarchisieren würde. Es gibt umfangreiche Serien in seinem Werk. Es gibt Kugelbilder und Wellenbilder, Rahmenbilder und Erbsenbilder, Bilder mit Rohren, aus denen Gase, Schwaden oder Dämpfe zischen. All diese Dinge folgen in undramatischem Wechsel aufeinander, ohne sich gegenseitig zu überbieten. Schulze 'zitiert' dabei bildnerische Elemente oder Motive nicht nur unter Missachtung des Kontexts, aus dem sie stammen, und der Idee, für die sie stehen, sondern verweigert ihnen darüber hinaus eine wie auch immer geartete neue Sinnstiftung. Es gibt keine Erzählung in der im wahrsten Sinne des Wortes eigentümlichen Bilderwelt Andreas Schulzes. Man spürt die irgendwie heitere Subversion seiner ästhetischen Eigenbrötelei. Seine Arbeiten sind ein Plädoyer für die stilisierte Form und ihren Sieg über den Inhalt. Exhibition: Kunsthalle Bielefeld, Germany (24.03. - 03.06.2018).
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