Summary: | Auf dem deutschen Arbeitsmarkt erweist sich die berufliche Geschlechtersegregation als erstaunlich stabil. Sie gilt zudem als wichtige Dimension sozialer Ungleichheit zwischen Frauen und Männern im Erwerbsleben. Daher bedarf es einer wissenschaftlichen Klärung jener zeitlichen Persistenz sowie der Folgen der Segregation für geschlechtsspezifische Chancendisparitäten. Unter Anwendung verschiedener Theorieperspektiven und neuerer Methoden der Längsschnittanalyse untersucht Anne Busch Ursachen jener Segregation, Mechanismen ihrer Reproduktion im Erwerbsverlauf sowie die Folgen für den "gender pay gap". Wirkungszusammenhänge sucht sie dabei sowohl auf der Individual- als auch auf der Berufsebene. Die Ergebnisse machen deutlich, dass neben Präferenzen, Humankapital und Institutionen vor allem sozialpsychologische Prozesse der Statusdifferenzierung auf dem Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle für Gründe und Folgen der Segregation spielen. Insbesondere kommen offenbar geschlechtlich konnotierte Kompetenz- und Leistungserwartungen zum Tragen, welche einem Abbau der Segregation und ihrer Folgen entgegenstehen. Der Inhalt · Angebotsseitige Theorien zur Erklärung einer geschlechtstypischen Berufswahl · Zur Rolle von Interaktionen und Institutionen bei der Reproduktion der Segregation · Der Beitrag der Segregation zur Erklärung des "Gender Pay Gap" Die Zielgruppen · Dozierende und Studierende der Soziologie, Sozialpsychologie und Gender Studies · Forschende in den Themenfeldern Arbeitsmarkt, Beruf, Geschlecht und Lebenslauf Die Autorin Anne Busch ist Juniorprofessorin für Soziologie (insbesondere Arbeit, Organisation und Gender) am Fachbereich für Sozialökonomie der Universität Hamburg.
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